Hamster-Babys sind ohne Frage sehr niedlich. Dennoch solltest du als Halter, der am Wohlergehen seines Haustiers interessiert ist, beim Thema Nachwuchs lieber Vorsicht walten lassen und deine Hamster nicht einfach planlos und leichtfertig miteinander verpaaren. Die Hamster-Zucht ist eher etwas für erfahrene Halter, denn es gibt dabei einige Dinge, die beachtet werden müssen.
Die nachfolgenden Tipps sind deshalb eher für Halter gedacht, die ihren Hamster bereits trächtig gekauft haben und noch keinerlei Erfahrungen mit Hamster-Nachwuchs haben.
Woran erkenne ich, dass mein Hamster trächtig ist?
Anders als beim Menschen kann man äußerlich nur sehr schwer erkennen, dass ein Hamster schwanger ist, da die Nager während der Trächigkeit kaum zunehmen. Deutlich wird eine Schwangerschaft meistens am veränderten Verhalten des Tieres. Wenn dein Hamster außergewöhnliche Mengen Futter bunkert und ein großes Wurfnest baut, ist es sehr wahrscheinlich, dass er schwanger ist.
Was ist während der Schwangerschaft zu beachten?
Die Schwangerschaft ist für die Tiere mit sehr viel Stress verbunden. Während dieser Zeit solltest du deinem Hamster vermehrt Nistmaterial zur Verfügung stellen. Gern genommen werden Zellstoff, Heu oder Hanfmatten. Da die werdende Hamster-Mutter nun sehr in Sorge ist, den Nestbau nicht rechtzeitig beenden zu können, solltest du nicht noch für zusätzlichen Stress sorgen und den Käfig deshalb einige Tage vor der Geburt das letzte Mal reinigen. Dabei darfst du aber nicht das aufgebaute Nest zerstören!
Während der Tragezeit braucht dein Hamster auch vermehrt tierisches Eiweiß, welches du in Form von Käse, Quark oder Hundekuchen zur Verfügung stellen kannst. Auch das Eiweiß von einem gekochten Hühnerei ist als Proteinquelle sehr gut geeignet. Ebenso wichtig während der Schwangerschaft ist auch das Grünfutter, das nun regelmäßig auf dem Speiseplan stehen sollte.
Hamster-Babys – die Geburt
Bei Mittelhamster dauert die Tragezeit zwischen 16 und 19 Tagen. Wenn es so weit ist, bemerkt der Hamsterhalter die erfolgreiche Geburt erst dann, wenn ein leises Fiepen aus dem Nest ertönt.
Geboren werden die Babys meistens nachts. Nach jedem Baby nabelt der Hamster das Jungtier ab und leckt es kräftig ab. Dadurch werden die Hamster-Babys gesäubert und ihre Blutzirkulation wird angeregt. Danach frisst der Hamster die Nachgeburt auf und beschäftigt sich mit der Geburt des nächsten Babys.
Wenn die Babys nach der Geburt nicht einen kleinen Schrei von sich stoßen, hält die Mutter ihren Nachwuchs bereits für tot und frisst an der Nabelschnur weiter. In der Regel werden tot geborene Babys auch gleich aufgefressen.
Ein Wurf kann bei einem Mittelhamster aus 4 bis 10 Welpen bestehen. Dabei gilt, dass ein Hamster grundsätzlich weniger Babys bekommt, je jünger er ist.
Hamster-Babys – nach der Geburt
Nach der Geburt braucht die junge Hamster-Mutter nun viel Ruhe. Nähert man sich dem Nest und nehmen die Babys den menschlichen Geruch in den ersten Tagen an, kann es sein, dass der Hamster die Babys verstößt oder gar auffrisst. Deswegen sollte auch eine Käfigreinigung erst dann wieder durchgeführt werden, wenn die Babys bereits so alt sind, dass sie ihr Nest selbstständig verlassen können.
Entwicklung der Hamster-Babys
Die Entwicklung der jungen Hamster kann man am Anfang nicht selbst miterleben, da sich die Hamster-Mama mit ihren Babys erst einmal in ihrem gebauten Nest verkriecht.
Unmittelbar nach der Geburt könnte man aber sehen, dass die Babys ganz nackt sind und ihre Augen noch nicht geöffnet haben. Ihr Gewicht bei der Geburt beträgt in etwa 3 Gramm. Damit die Babys, die zu Beginn nur 2,5 cm lang sind, wachsen können, hängen sie in der ersten Woche die ganze Zeit an den Zitzen der Mutter.
Bereits ab dem zweiten Tag kann man bei den jungen Hamstern schon eine Pigmentierung erkennen. Die ersten Geräusche vernimmt man meistens ab dem dritten Tag, wenn die Hamster-Mama ihr Nest zum Essen verlässt und die Jungtiere nach ihr rufen.
Ab dem fünften Tag können die Babys die Nahrung, welche ihnen ihre Mutter ins Nest bringt, essen und sich schon selbst oberflächlich putzen. Ihre Pigmentierung wird nun immer stärker.
Der zehnte Lebenstag ist den jungen Hamstern dadurch anzumerken, dass sie selbst aus dem Nest treten, um das Gelände im Käfig zu erkunden. Jetzt sollte man alles, woran sich die Hamster verletzen könnten, aus dem Käfig stellen. Denn die kleinen Hamster haben ihre Augen noch geschlossen und könnten sich leicht irgendwo stoßen.
Ihre Augen öffnen die Hamster-Babys ab dem 14.-16. Tag. Nun lernen sie auch von ihrer Mutter, wie man seine Backentaschen füllt und leert. Doch sie sind noch nicht selbstständig und ab und zu muss ihre Mutter helfend eingreifen.
Eine vollkommene Selbstständigkeit tritt bei den meisten Hamstern ab dem 20. Tag ein. Dennoch sollte man sie erst eine Woche später von der Mutter trennen, damit sie noch die typischen Verhaltensweisen von ihrer Mutter erlernen können. Vorsicht geboten ist außerdem bei Würfen mit mehreren Geschlechtern. Ab dem 32. Tag können Hamster bereits geschlechtsreif sein und mitunter auch ihre Hamster-Mutter schwängern. Hier ist eine Trennung sinnvoll.
Abgabe: Ein neues Heim für Junghamster
Spätestens ab dem 30. Tag sollte man jedem kleinen Hamster ein eigenes Heim geben, so dass es nicht zu Kämpfen und Streitereien kommen kann. Sollten Sie nicht den nötigen Platz aufbringen können, sollten Sie sich in Ihrem Bekanntenkreis umhören, ob jemand dazu bereit ist, ein Hamster-Baby bei sich aufzunehmen. Ansonsten können auch Annoncen im Internet, in der Zeitung oder in Foren sinnvoll sein.
Häufige Fragen
Im folgenden Abschnitt haben wir häufige Fragen zum Thema Hamster-Nachwuchs beantwortet.
Wann darf ich meine Hamster-Babys anfassen?
Wenn du die Hamster-Babys zu früh anfasst, kann es passieren, dass die Mutter der Jungtiere diese danach nicht mehr als ihren Nachwuchs akzeptiert und sie sogar totbeißt. Du solltest die Hamster-Babys deshalb keinesfalls vor dem 18. Tag anfassen. Die Gefahr des Tötens und Auffressens des eigenen Nachwuchses ist besonders bei unerfahrenen Müttern gegeben. Warte mit dem Anfassen deshalb am besten, bis du die Jungtiere im Alter von etwa vier Wochen von der Mutter trennst.
Wann darf man Baby-Hamster von der Mutter trennen?
Hamster-Babys entwickeln sich sehr schnell. Bereits nach etwa 21 Tagen sind die Baby-Hamster zu Jungtieren geworden, die weitestgehend selbständig sind. Du solltest sie dann dennoch nicht sofort von ihrer Mutter trennen, da sie von dieser noch das hamstertypische Sozialverhalten lernen müssen. Spätestens 32 Tage nach der Geburt musst du den Nachwuchs allerdings von seiner Mutter trennen, da die Jungtiere nun geschlechtsreif werden und es ansonsten zu ungeplanten Inzuchtschwangerschaften kommt.
Ab wann kann ich ein Hamster-Baby abgeben?
Hamster-Babys brauchen bis zu einem Alter von etwa 21 Tagen unbedingt ihre Mutter, da sie vorher noch nicht selbständig geworden sind. Wenn die Kleinen selbständig geworden sind, lernen sie von ihrer Mutter und durch den Umgang mit den Geschwistern allerdings noch das Sozialverhalten, so dass du mit einer Abgabe mindestens noch eine weitere Woche warten solltest. Frühestens wenn die Junghamster etwa 30 Tage alt sind, kannst du demnach über das Abgeben nachdenken.
Wie viel kostet ein Baby-Hamster?
Der Preis für einen Hamster ist unabhängig vom Alter. Ein Baby-Hamster kostet mit etwa 5 bis 20 Euro nicht mehr als ein erwachsenes Tier.
Wie füttert man Baby-Hamster?
Im Normalfall füttert die Hamster-Mutter ihre Babys bis diese selbständig fressen können selbst und du brauchst und solltest nicht eingreifen. Du kannst die frischgebackene Hamster-Mama aber bei dieser Aufgabe unterstützen, indem du sie mit genügend Eiweiß und Wasser versorgst. Im Falle von Krankheit oder Tod des Muttertiers ist eine Handaufzucht der Baby-Hamster nötig, damit diese nicht verhungern / verdursten.
Selbständige Junghamster haben von ihrer Mutter das eigenständige Futter-Suchen gelernt. Spezielles Jungtier-Futter braucht der Nachwuchs nicht, die Ernährung kann im Wesentlichen wie bei einem erwachsenen Hamster erfolgen.
Hamster-Babys: Alles Wichtige zum Nachwuchs auf einen Blick | |
Geschlechtsreife | 32 bis 42 Tage |
Tragezeit | 15 bis 16 Tage |
Wurfgröße | 3 bis 10 Babys |
Eigenständigkeit | ab 20 Tagen |
Abgabe | ab 30 Tagen |