Der richtige Hamsterkäfig trägt entscheidend zu einer artgerechten Haltung der süßen Nagetiere bei. In einem für ihn ungeeigneten Gehege wird sich dein kleiner Mitbewohner hingegen nicht wohlfühlen. Der Auswahl eines geeigneten Käfigs kommt deshalb eine große Bedeutung zu. Schließlich soll dein Hamster die meiste Zeit seines Lebens darin verbringen. Wie groß ein Käfig sein muss, welche Käfigeinrichtung auf keinen Fall fehlen darf und was es sonst noch zu beachten gibt erfährst du in diesem Artikel.
Hamsterkäfige aus dem Zooladen sind oft ungeeignet
Gerade für Neulinge in Sachen Hamsterhaltung ist der lokale Zooladen häufig die erste Anlaufstelle, wenn es um das Besorgen der Grundausstattung für den neuen Mitbewohner geht. Beim Hamsterkäfig kann dies jedoch problematisch sein, denn viele in den Fachgeschäften angebotenen Käfige beziehungsweise Gehege sind für eine artgerechte Haltung von Hamstern völlig ungeeignet, da sie entweder zu klein sind und/oder aus den falschen Materialien bestehen.
Viele verlassen sich jedoch darauf, dass alle Produkte, die es in einem Zooladen zu kaufen gibt, auch die nötige Eignung besitzen. Sonst würden sie ja schließlich nicht in einem solchen Fachgeschäft verkauft werden könnte man meinen. Doch diese Annahme erweist sich in der Praxis leider oft als falsch. Gerade an noch unbedarfte Kunden wird in der Regel das verkauft, was sich verkaufen lässt. Und das sind meist Produkte mit einem günstigen Preis – vermeintliche Einsteigerprodukte, die sich bei genauem Hinsehen häufig leider auch als ungeeignet entpuppen.
Auf die richtige Käfiggröße kommt es an
Die Mindestmaße für einen Hamsterkäfig liegen bei einer Länge von etwa 100 und einer Breite von rund 50 Zentimetern. Im Zoohandel werden aber oft nur Maximalgrößen von 80 x 40 Zentimetern angeboten, was einem Mittelhamster von der Größe her aber kaum gerecht wird. Als Gitterabstand werden 0,8 bis 1,2 Zentimeter empfohlen, so dass sich der Hamster nicht in de Gitterstäben verhaken oder gar aus seinem Zuhause entwischen kann.
Da die oben genannten Idealmaße für Hamster kaum im Zoohandel als Käfig vorzufinden sind, wäre es ratsam, entweder ein entsprechend großes Terrarium oder Aquarium zu benutzen. Eine gute Alternative stellt auch ein Eigenbau aus unbehandeltem Holz dar. Selbst der Hamsterhalter wird merken, dass ein Eigenbau aus Holz ihm selbst und seinem Hamster besser bekommt. So hat der kleine Nager keine Möglichkeit mehr, an den Gitterstäben zu nagen, wodurch er sich zum Einen sehr verletzen kann und was zum Anderen den Halter auch stört.
Überlegungen zu Käfig und Materialien
Bevor man sich für eine Käfigart entscheidet, sollte man die Vor- und Nachteile abwägen. Eher ausgrenzen sollte man hierbei den Käfig, da dieser für die Hamsterhaltung am ungeeignetsten ist. Holz hingegen kann leichter schimmeln, wenn es feucht wird und auch beim Glas können sich Dreckbestände festsetzen.
Doch wer dem Hamsterkäfig immer vorschriftsmäßig reinigt, sollte hiermit keinerlei Probleme bekommen. Die meisten Hamsterhalter haben die beste Erfahrung mit der Käfigreinigung gemacht, wenn sie große Bauten nur ein Mal in der Woche grob vom Unrat befreien und sie jeden Monat einer Komplettreinigung unterziehen. Ein kleiner Käfig hingegen muss schon öfters gereinigt werden, da sich hier Bakterien viel leichter ansammeln können.
Bei der Reinigung des Käfigs sollte man darauf achten, alle alten Frischfutterreste aus dem Käfig zu entsorgen. Füllt man nach der Reinigung den Käfig wieder mit Streu auf, sollte man dieses etwa 5 Zentimeter hoch im Käfig verteilen, denn Hamster sind leidenschaftliche Buddler.
Der Standort des Käfigs sollte so gewählt werden, dass sich der Hamster nicht im Luftzug befindet, aber auch nicht ständiger Wärme ausgesetzt ist. Beides kann sonst dazu führen, dass der kleine Nager krank wird. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass sich der Käfig nicht zu tief auf dem Boden befindet, so dass der Hamster auch die Möglichkeit hat, Geräusche gleich zuzuordnen und etwas vom Leben außerhalb seines Käfigs mitzubekommen.
Häufige Fragen zum Thema Hamsterkäfig
Die folgenden Fragen werden bezüglich Hamsterkäfigen besonders häufig gestellt.
Was ist der beste Hamsterkäfig?
Der beste Hamsterkäfig ist der, der den Anforderungen der Nagetiere an eine artgerechte Haltung am besten gerecht wird. Dabei kommt es vor allem auf eine ausreichende Größe (mindestens 0,5 m² Grundfläche) an. Beim Material kommt es auf deine persönlichen Vorlieben an:
- Ein Standardkäfig mit Plastikunterteil lässt sich leicht reinigen und transportieren und ist zudem recht günstig. Das Gitteroberteil kann allerdings zum Klettern, Durchzwängen oder Gitternagen einladen.
- Ein umfunktionierte Aquarium beziehungsweise Terarrium – ein sogenanntes Nagarium – lässt sich ebenfalls leicht reinigen und hat zudem den Vorteil, dass es auch unten durchsichtig ist. Dafür ist es meist recht schwer.
- Ein Holzkäfig oder Eigenbau lässt sich am besten an die eigenen Vorstellungen anpassen und macht optisch meist auch etwas her. Das Holz kann jedoch unter Umständen Gerüche annehmen und sich schlechter reinigen lassen.
Wie viel Platz braucht ein Hamster?
Jedem Hamster sollte laut Tierschutzbund eine Grundfläche von mindestens 0,5 m² zur Verfügung stehen. Das entspricht einer minimalen Käfiggröße von 100 x 50 cm (Länge x Breite). Da Hamster zur Familie der Wühler gehören und sich gerne durch das Einstreu buddeln, sollte der Käfig zudem mindestens 50 cm hoch sein. So ist gewährleistet, dass die Nager auch bei einer buddeltauglichen Einstreuschichthöhe nicht so einfach aus ihrem Gehege klettern können.
Was kosten Hamsterkäfige?
Der Preis eines Käfigs richtet sich vor allem nach der Größe und den Materialien, aus denen er besteht. Am günstigsten sind die bekannten Plastikkäfige mit Gitteroberteil, die es für etwa 25 bis 80 Euro zu kaufen gibt. Oftmals sind diese Käfige allerdings viel zu klein und vor allem deshalb auch so günstig. Hamsterkäfige aus Holz und Aquarien, die als Hamsterheim umfunktioniert werden, sind etwas teurer und kosten zirka 50 bis 130 Euro.
Wo gibt es Hamsterkäfige?
Da Hamster sehr populäre Haustiere sind, kann man heute vielerorts Käfige für die kleine Nager finden. Zu den Bezugsquellen zählen unter anderem:
- Zooläden wie Fressnapf, Zooplus, etc.
- Bau- bzw. Gartenmärkte mit Tierabteilung wie z.B. Dehner
- Online-Shops mit Tierbedarf wie Amazon, eBay
- Kleinanzeigen-Portale wie eBay Kleinanzeigen
Beachtet werden sollte dabei, dass viele der angebotenen Hamsterkäfige zu klein und nicht artgerecht sind und teilweise sogar gefährlich für die Tiere sein können.
Braucht mein Hamster trotz artgerechtem Käfig Auslauf?
Hamster sollten auch wenn sie in einem ausreichend großen Käfig beziehungsweise Gehege gehalten werden regelmäßig für etwa eine halbe Stunde in einer geeigneten Umgebung Auslauf erhalten. Der Hintergrund dafür ist der große Bewegungsdrang der flinken Nager, die in der Natur bei der Futtersuche täglich große Entfernungen zurücklegen. Zu einer artgerechten Hamsterhaltung gehört deshalb auch Auslauf für die Tiere.